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„Eine voreingenommene Äußerung offenbart mehr über den, der sie tätigt, als über das, worüber er spricht.“ Stimmt!

Aktualisiert: 20. Nov.


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Helder Barbalho, Gouverneur des brasilianischen Bundesstaates Pará, hat Friedrich Merz kalt erwischt. Der deutsche Kanzler hatte wieder ein Stadtbilderlebnis – in Belém, dem Austragungsort der Klimakonferenz COP30. Kaum sah er die vom Klimawandel und von Armut gezeichnete Stadt, wollte er – so der Eindruck – nur noch schleunigst „weg von diesem Ort“. Und hat das auch erzählt. Öffentlich. In Kameras. Ohne Not.

Echt jetzt? Man muss Merz eines lassen: Er verkörpert das Klischee des weltweit unbeliebten Deutschen mit nahezu olympischer Perfektion. Unsere geheimste Geheimwaffe, unsere strahlendste Superkraft: das Besserwissen. 100 Prozent Belehrung, null Prozent Nähe. Niemand beherrscht diese Kunst so kompromisslos wie wir – außer eben Friedrich Merz selbst. Oder gibt es etwa einen geheimen Masterplan? Eine ultimative Posting-Superkraft-Strategie? Denn plötzlich taucht er gefühlt mehr auf Social-Media-Kanälen auf als Trump und die AfD zusammen. Vielleicht ist „Belém-Bashing“ einfach der neue virale Trend konservativen Marketings.

So geht’s! Merz könnte seine frische Popularität in Südamerika durchaus nutzen – denn jetzt kennt ihn dort wirklich jeder. Zeit für eine europäische Charmeoffensive, ein Signal echter Partnerschaft auf Augenhöhe. Hatten wir uns nicht vorgenommen, die Abhängigkeit von den USA, China und Russland zu reduzieren? Beste Gelegenheit, das EU-Mercosur-Abkommen aus dem politischen Winterschlaf zu holen. Und beim nächsten Brasilienbesuch könnte Merz den Rat von Präsident Lula da Silva beherzigen: einfach mal in eine Bar gehen, tanzen, die lokale Küche probieren – „und feststellen, dass Berlin nicht einmal zehn Prozent der Qualität bietet“, im Vergleich zu dem von ihm verschmähten Belém. Wenn das kein Angebot ist!

Bild: Unsplash

 
 
 

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