„Eine Union, die Grün will, wird am Ende die AfD stärken!“ Echt jetzt?
- Klemens Kappe
- 8. Jan.
- 1 Min. Lesezeit

Markus Söder, Dauer-Vizekanzlerkandidat der Unionsparteien, hat sich mit Daniel Günter, dem mit den Grünen regierende Ministerpräsident aus Schleswig-Holstein, ein Wortgefecht über die Medien geliefert. Günter bei Lanz „einfach mal die Klappe halten“, Söder bei Welt-TV „wer anderen Ratschläge gibt, soll sich selbst daranhalten“. Das passt ins Bild, das die Parteien der Mitte seit Monaten abgeben. Die FDP plant den D-Day und verlässt die Ampel, SPD und Grüne streiten über alles, das nicht bei Drei auf den Bäumen ist und die Union schließt vorab alle Parteien von einer möglichen Regierungskoalition aus.
Echt jetzt? Warum sollen Wähler für die Parteien der Mitte stimmen, wenn diese nicht einmal im Ansatz vermitteln, dass sie gemeinsam alles dafür tun, um in zugegebenermaßen schwierigen Zeiten, das Land in ruhiges Fahrwasser zu lotsen. Stattdessen benehmen sich die Vertreter der politischen Mitte, wie balgende Pennäler auf dem Schulhof. Setzen, sechs, mögen da viele denken beim Blick auf den Wahlzettel für die nächste Bundeltagswahl.
So geht’s! "Eine Union, die Grün will, ist auch offen für politische Ideen von SPD, FDP und allen anderen gemäßigten Parteien". Und diese Vernunft wird eben nicht am Ende die AfD stärken, sondern eine echte Option für unzufriedene Wahlbürger am 23. Februar sein. Natürlich gehört es dazu, sich über das beste politische Angebot zu streiten und Kompromisse zu schließen, bis es quietscht. Aber wer nach dem Debakel in Österreich noch immer nicht begriffen hat, dass sich Mitteparteien zum Steigbügelhalter rechtspopulistischer Kräfte machen - wenn Vorschläge der anderen vorschnell mit einer "roten Linie" markiert und danach Zugeständnisse als Gesichtsverlust empfunden werden - sollte sich besser nicht zur Wahl stellen.
Bild: Unsplash
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