Baskenmütze für Bundestag unwürdig! Echt jetzt?
- Klemens Kappe
- 16. Mai
- 1 Min. Lesezeit

Wegen Tragens einer Baskenmütze wurde der Linken-Abgeordnete Marcel Bauer aus dem Plenarsaal des Bundestages verwiesen. Bundestagsvizepräsidentin Andrea Lindholz (CSU) forderte ihn auf, die Kopfbedeckung abzunehmen oder die laufende Sitzung zu verlassen. Auch Julia Klöckner (CDU) hatte in der Debatte zuvor – in ihrer Funktion als zweithöchste Amtsträgerin in Deutschland - diese Aufforderung ausgesprochen: „Ich würde Sie darum bitten, weil das hier Gepflogenheit im Haus ist – und wenn Ihnen das nicht möglich ist, bitte ich Sie, den Saal zu verlassen.“
Echt jetzt? „Burkas, Kopftuchmädchen und alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse“ hatte Alice Weidel (AfD) in einer Rede vor dem Bundestag zum Besten gegeben und wurde nicht des Saales verwiesen. Als Dorothea Bär (CSU) im Plenarsaal ein Trikot des FC Bayern München trug wurde das als würdig genug empfunden, um an der Sitzung teilnehmen zu können. „Kindermörder“ schrie Beatrix von Storch (AfD) während einer Debatte zu Schwangerschaftsabbrüchen ins Parlament. Sie bekam zwar einen Ordnungsruf, durfte aber bleiben.
So geht’s! Der Bundestag ist das Herzstück der Demokratie und spiegelt die Vielfalt und Meinungen dieses Landes wider. Menschen auszugrenzen, sei es durch Ausschluss wegen eines zeitlosen Kleidungstückes oder mit Worten wegen der Herkunft, Religion oder Lebenssituation, sind die wirklich unwürdigen Gepflogenheiten in diesem Hohen Haus. Und wenn wir schon dabei sind: wollte Deutschland das Verhältnis zu Frankreich nicht wieder verbessern? Dort gilt die Baskenmütze als modisches Accessoire und erlebt ein Revival! Dieses Kulturgut nun als unwürdig zu bezeichnen, setzt sicherlich ein falsches Zeichen!
Bild: Unsplash
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